Neue Kinderbeauftragte gibt Einblick: Abenteuerspielplatz und Fußgängerüberwege als Wunsch
Kinderbeauftragte Falkensee | |
Babette Schilling | |
Telefon: | 0 33 22/28 17 98 |
E-Mail: | kinder@falkensee.de |
Website: | www.falkensee.de/kinder |
Wo Kinder zu Wort kommen
Stand: Juni 2023
Wo drückt den kleinen Falkenseern der Schuh? Das sollen die Verantwortlichen jetzt aus berufenem Munde erfahren.
Dazu haben sich die Stadtverordneten für die Berufung
einer hauptamtlichen „Kinderbeauftragten“ entschieden.
Babette Schilling ist dafür seit Mitte 2022 im Einsatz. Sie ist gelernte Betriebswirtin, war fast zehn Jahre für eine Unternehmensberatung tätig.
Ideen für Ämter
„Unsere Auftraggeber waren Behörden, das Jobcenter oder Vereine, die ihre internen Abläufe optimieren wollten. Ich habe mich aber daneben sehr für die Arbeit mit Kindern
interessiert. Deshalb machte ich zwei Jahre lang zusätzlich zum eigentlichen Beruf eine Ausbildung zur Erlebnispädagogin“, gibt sie Einblick.
Babette Schilling liebt offenbar die regelmäßige Abwechslung. Sie studierte in der schönen Ostsee-Stadt Stralsund, die viele für den Übergang ins Ferienparadies Rügen kennen. „Ich bin in Berlin groß geworden. Ich hatte Lust, wieder hierher zurückzukehren“, begründet sie, weshalb es sie mit „Kind und Kegel“ vor zwölf Jahren nach Falkensee verschlug. Als Kinderbeauftragte bringt die Mutter einer 13-jährigen Tochter und eines 19-jährigen Sohns viel eigene Erfahrung in die neue Aufgabe ein.
Zu viel Müll?
Wichtig war Babette Schilling, mit ihrer neuen Zielgruppe ins Gespräch zu kommen. Dazu lud sie zu mehreren Treffen ein. Zwei fanden im „Musiksaalgebäude“ statt, wo sie selbst ihr Büro hat. Für eine weitere „Kinderwerkstatt“ traf sie sich mit den Kleinen vom Lebenshilfe-Hort „Die Schlaufüchse“.
Insgesamt kamen so an die 50 Kinder bis zu 14 Jahren dazu, ihre Wünsche zu äußern.
„Wichtige Themen waren fehlende Übergänge bei Straßen, das unvollständige Radwegnetz, das die Schulwegsicherheit beeinträchtigt, sowie zu viel Müll. Dazu kam das Angebot der Kinder, bei einer Aufräumaktion mitzumachen“, gibt Babette Schilling die Ergebnisse wieder. „Außerdem wünschen sich die Kinder Abenteuerspielplätze und, dass eventuelle Reparaturen an den vorhandenen Geräten schneller durchgeführt werden“, nennt sie einen weiteren Bereich.
Regelmäßige Sprechstunde
„Viele engagieren sich für die Natur und haben Angst, dass Bäume gefällt werden könnten“, nennt sie einen zusätzlichen Punkt.
Die Kleinen haben also wohl einiges vom „großen“ Dilemma der Stadt mitbekommen. Hier geht es vielfach um das Problem, dass Rad- und Gehwege nur dann entstehen oder perfektioniert werden können, wenn Alleebäume gefällt werden, denn breiter wird eine Straße nun mal nicht.
Um noch mehr Anregungen der kleinen Falkenseer einzusammeln, lädt Babette Schilling zu regelmäßigen Sprechstunden. Dazu können Kinder mit oder ohne Eltern kommen: Sie finden jeden dritten Dienstag im Monat von 16 Uhr bis 18 Uhr im „Haus am Anger“ statt.
Um die bisher geäußerten Wünsche optisch darzustellen, wurde die Berliner Grafikerin Nina Restle engagiert. Das entstandene Bild soll nun eingesetzt werden, um den Entscheidungsträgern nahe zu bringen, was der Nachwuchs gerne möchte.
Bei zukünftigen kommunalen Entscheidungen sollen weitere Veranstaltungen mit Kindebeteiligung durchgeführt werden, um möglichst viele Meinungen von den jungen Falkenseern einzusammeln und einzubeziehen.
Regelmäßige mobile Sprechstunden bieten im jeweiligen Wohnumfeld eine Einbindung der Kinder auf kurzem Weg.