Falkenseerin will Bahnunterführungen „verscherbeln“
Künstlerin | |
Claudia Kunert | |
Telefon: | 01 72/9 76 91 88 |
Website: | www.scherbenzauber.de |
Flex, Zange und Kleber
Stand: Juni 2018
Ausgerechnet der Teil von Falkensee, der besonders oft gesehen wird, präsentiert sich am unattraktivsten. Dabei sind die Bahnunterführungen für viele Besucher der Ort in der Gartenstadt, von dem sie vom ersten Besuch an empfangen werden.
Das möchte Claudia Kunert gerne ändern. Die dynamische Falkenseerin will diese Wände in einen „kreativen Scherbenhaufen“ verwandeln. „Dann bleiben uns hoffentlich Beschmierungen erspart!“
Kunst für die U-Bahn
Schließlich hat die gelernte Werbeökonomin, die im DDR-Außenhandel tätig war, bevor sie nach der Wende Kommunikationsdesignerin wurde, mit solchen öffentlichen Anlagen einschlägige Erfahrungen. Diese sammelte sie bei der
U-Bahn in der westdeutschen Banken-Metropole Frankfurt am Main. Dort hat sie gleich zwei Bahnhof-Stationen „verscherbelt“. Sie überzeugen jetzt mit farbenfrohen Mosaikbildern, die die heute 59-Jährige oft aus dem schafft, was
ansonsten im Müll landen würde: „Ich bekomme angeschlagenes Geschirr aus Pozellan geschenkt. Dieses wird von mir zerkleinert und erhält als Mosaik ein neues Leben“, erläutert sie.
Die Kunst zu zerkleinern
Ehemann Willi Kunert greift ihr da gerne unter die Arme: „Er kümmert sich mit der
Flex um die Vorarbeit. Anschließend mache ich mit einer Spezialzange weiter.“
Die Fantasie von Claudia
Kunert ist aber keineswegs
auf riesige 50 Quadratmeter-U-Bahnhofswände wie in Weißkirchen-Ost im ebenfalls
westdeutschen Oberursel
beschränkt.
Die zierliche Frau kann durchaus ebenso kleine filigrane Werke schaffen. So präsentiert sie Schmuck, künstlerische Masken, Mosaikbilder und hat jetzt Tischplatten für sich entdeckt.
Grenzüberschreitend
„Meine Lieblingsfarben sind türkis und pink“, schwärmt sie. Zu ihrer ungewöhnlichen Kunst kam sie als junge Frau durch einen Zeitschriftenartikel. Sie ist mittlerweile
sogar international gefragt: „Im Herbst bin ich zu einer Ausstellung in den Niederlanden geladen“, verkündet sie mit berechtigter Vorfreude.
Mal sehen, ob das Publikum ebenso nett ist wie im Havelland: „In Falkensee gibt es eine ungewöhnlich große Offenheit für Kreativität“, lobt sie
ihre neue Heimat seit 2016.
Jetzt hofft sie darauf, ihre Kunst möglichst bald an
ihrem Wunschobjekten, den vielfrequentierten Bahnunterführungen von Falkensee, ausleben zu können.