Spannende Ausstellung: Aktzeichnen und bunte Collagen
Künstlerin | |
Stephanie Meixner | |
Telefon: | 01 57/78 09 44 75 |
Website: | www.stephaniemeixner.jimdofree.com |
Runde Kunst im Museum
Stand: Juni 2022
Nackte Schönheiten sorgen ausgerechnet im Heimatmuseum von Falkensee mitunter für eine sehr kreative Atmosphäre.
„Wir treffen uns dort zweimal im Monat zum Aktzeichnen. Dazu laden wir jeweils ein
Modell ein, das sich uns nackt präsentiert“, gibt Stephanie Meixner Einblick. Die Mutter von vier Kindern im Alter von 16 bis 26 Jahren ergänzt: „Meist sind es Frauen. Leider sind die meisten ziemlich schlank. Ich freue mich immer, wenn mal ein Modell mit ausgeprägten weiblichen Formen dabei ist.“
Mode statt Kunst
Diese Leidenschaft entdeckte sie ausgerechnet beim Berliner „Lette-Verein“ als Träger für berufliche Ausbildung. Durch diesen kam sie aus dem kühlen Hamburg nach Berlin.
„Ich hätte gerne Kunst studiert, aber mich nicht getraut. Es heißt ja immer, dass man damit nur schwer den Lebensunterhalt sichern kann. Also habe ich mich zur Modedesignerin ausbilden lassen.“
Mama an der Leinwand
Die Sehnsucht nach Wohnen im Grünen brachte sie und ihren Ehemann André Meixner vor über 20 Jahren ins beschauliche Falkensee. Dort entflammte in ihr schon bald erneut das Verlangen nach Pinsel und Leinwand, das sie einige Jahre zugunsten der Kindererziehung zurückgestellt hatte.
Sie war zum Aktzeichnen im „Haus am Anger“ und fand schließlich Aufnahme in eine entsprechende Künstlergruppe, die sich unter Ägide des
renommierten Malers Jörg Menge und des Illustrators Ludvik Glazer-Naudé im Heimatmuseum trifft.
„Es ist keine reine Absicht, dass wir überwiegend Frauen als Vorlage engagieren. Das Problem ist, dass sich nur selten Männer finden, die sich im Adamskostüm der Kunst präsentieren würden“, verweist Stephanie Meixner auf ein Phänomen, das man so nicht unbedingt erwarten würde.
Blumen und Kühe
Für sie sind nackte Frauen übrigens nur ein Teil ihrer Arbeit. „Mein übergeordnetes Thema sind Lebewesen“, zeigt sie
ihren erweiterten Blick auf.
So finden sich in ihrem Atelier im Obergeschoss ihres Eigenheims Bilder von Kühen ebenso wie Blumenmotive. Eine weitere Vorliebe gilt Ziegen. „Jedes Tier hat eine Persönlichkeit, die ich herausarbeite“, nennt sie ihren Ansatz. Alternativ zeigt sie auf abstrakte Gemälde. „Diese sehen immer so einfach aus. Sie sind aber überaus kompliziert. Sie funktionieren nur, wenn alles stimmig ist. Das erkenne ich aber erst beim Malen. Es dauert ewig, bis so ein Bild fertig ist.“
Ihre gegenständlichen Werke hingegen sind vielfach eine Mischung aus Farbe und Papier. Denn Stephanie Meixner liebt es, unterschiedliche Materialien als Collage zu verbinden. Da schlägt wohl die
Modedesignerin durch. Sie entwarf vor der Konzentration auf die Familie in Berlin alternative Konfektion.
Zeitungspionier als Großvater
Übrigens war Stephanie Meixner die Kunst nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden.
Ihre Wurzeln sind stattdessen eher im politischen Journalismus zu finden: „Mein Großvater Lovis Lorenz war Schriftsteller, Journalist und Kunsthistoriker. Er gehörte zusammen mit Gerd Bucerius 1946 zu den Gründern der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘. Dort fungierte er als Mitherausgeber“, verweist die Falkenseerin auf ihren berühmten Vorfahren.
Die vielfältigen Bilder von
Stephanie Meixner waren im Altenzentrum „Katharinenhof“ zu sehen, wo die Künstlerin hauptberuflich als Betreuungsassistentin arbeitet.
Sehr spannend wird die in Falkensee geplante Ausstellung in der Galerie vom Heimatmuseum.
Dort werden ihre Werke und die der anderen Mitglieder
der „Falkenseer Akt-Gruppe“ dann öffentlich zu bestaunen sein: „Wir haben dafür das Motto ‚Schönheit als Augenblick‘ ausgewählt“, macht sie neugierig. Zu sehen sein sollen die Werke vom 22. September 2023 bis 29. Oktober 2023.