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Kunst mit vielen Medien: Dr. Frank Dittmer sorgt gerne mit dem Leierkasten für Spaß und Freude.

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Leierkasten-Mann
Dr. Frank Dittmer
Telefon:0 33 22/12 94 57
Website:www.frank-dittmer.de
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Talent mit Leierkasten

Stand: Juni 2021

Die große Bühne auf vier Rädern im Kofferformat: Falkensees Volkshochschulchef hat eine Ader für Minimalismus! Ihm reicht mitunter ein handliches vierrädriges Gefährt zum Ausleben seiner überschäumenden Kreativität!

Anstatt auf der großen Bühne das Publikum zu begeistern, zieht Dr. Frank Dittmer in der Freizeit mit einer Drehorgel durch die Havelland-Metropole. Dabei wäre er durchaus gerne Schauspieler geworden!

Lesen und sprechen
„Durch die Gute-Nacht-Geschichten, die uns als Kind vorgelesen wurden, habe ich fasziniert kennengelernt, was man mit der Stimme alles machen kann. Sobald ich die ersten Buchstaben zu Wörtern zusammenfügen konnte, habe ich begeistert Geschichten gelesen. Dabei war ich sehr von Karl May fasziniert. Ich habe dann schon als kleiner Junge erfolgreich an Vorlesewettbewerben teilgenommen. Seit ich einen davon 1974 gewonnen hatte, gab es kein Halten mehr“, blickt der VHS-Chef auf seine Anfänge als „Sprechkünstler“ zurück.
Wichtige Höhepunkte waren Auftritte bei der BUGA 1985, in der Berliner Philharmonie und in Radiosendungen.

Kind mit Stift
Parallel griff er selbst zur Feder. Es entstanden bereits in der Grundschule frühe Textversuche. Es begann mit „Wie bei uns einmal das Licht ausfiel“ und Kurzgeschichten-Reihen, wie über den ewig scheiternden Privatdetektiv Bolle Molle. Dittmer verarbeitete seine Pubertätsprobleme mit dem anderen Geschlecht und verfasste sogar mit „Bernadotte“ ein Opern-Libretto.
Später kamen Texte für sein eigenes Musik-Kabarett sowie Feuilleton-Artikel dazu.

Studenten-Liebe
Das Bühnenfieber ließ ihn aber niemals los: „Ich habe früh in meiner Schulzeit begeistert in einer Theatergruppe mitgemacht und im Chor gesungen, hatte kleinere Solopartien und durfte schließlich sogar bei Operninszenierungen auftreten. Allerdings waren meine Eltern der festen Überzeugung, dass ich einen ‚soliden Beruf‘ erlernen sollte. Also habe ich nachgegeben. Statt Schauspiel habe ich Germanistik, Theaterwissenschaften und Publizistik studiert“, gibt Dr. Dittmer Einblick.
Dies brachte ihn vom beschaulichen Bad Oldesloe in der Nähe von Hamburg auf die FU Berlin und damit in ein neues Leben. Denn zwischen Hörsaal und Studentenbühne funkte es erheblich zwischen ihm und seiner Kommilitonin Gisela Jaszka. Seit der Heirat 1990 heißt die damalige Vikarin nun Gisela Dittmer und ist jetzt Pfarrerin in Falkensee.

Männliche Pfarrfrau
Diese Liebe ließ den unbremsbaren Wissenschaftler, der mittlerweile erfolgreich über „Freilufttheater“ promoviert hatte, in eine völlig neue Rolle wachsen. Er wurde „männliche Pfarrfrau“. „Als unser erstes Kind Felix Dittmer vor 26 Jahren geboren wurde, entschloss ich mich, fünf Jahre Elternzeit zu nehmen. Ich wollte damit meiner Frau den Rücken freihalten, für ihre erste Pfarrstelle, die sie in Sachsen-Anhalt im beschaulichen Oranienbaum bekommen hatte. Vorher war ich von 1990 an Kulturkoordinator und Pressereferent des Bezirks im Rathaus Schöneberg. Ich erlebte damals hautnah mit, wie Eberhard Diepgen 1991 von dort im Zuge der Wiedervereinigung ins Rote Rathaus in Mitte zog“, erinnert sich Dr. Frank Dittmer.

Stadtführung mit Leierkasten
Im beschaulichen Wörlitzer Winkel allerdings machte er viel mehr als Kinderhüten: „Ich hatte bei meinem Stiefvater einen Leierkasten entdeckt. Ich kam darauf, dass Friedrich der Große nach dem Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 die Veteranen mit diesen Geräten ausstattete. Sie sollten sich so ihren Lebensunterhalt verdienen. Im aufstrebenden Berlin von vor über hundert Jahren hatten sie die gleiche Funktion. Man kennt sie ja aus den Darstellungen von Heinrich Zille. Ich muss mich immer noch wundern, wie sie in den dunklen und feuchten Hinterhöfen bespielt wurden, ohne kaputt zu gehen. Allerdings war das den Leierkastenmännern sicher eher egal, die Drehorgeln waren ja ausgeliehen.“
Dr. Frank Dittmer gab seiner Entdeckung eine neue Funktion: „Ich machte damit Stadtführungen, wo ich die Historie in Form von Moritaten vorsang.“

Museum für die Nachwelt
Ganz nebenbei stieß er auf einen Schatz, der vorher unbeachtet im Bücherschrank des Pfarrhauses stand: „Ich fand 400 Jahre alte Akten, nach denen die Ortsgeschichte genau zu rekonstruieren war.“
So erkannte er, dass die Gegend lange Zeit Tabakanbau betrieb. Das Ergebnis war ein Museum, das er initiieren konnte. In Falkensee beteiligte er sich an der Chronik zu „750 Jahre Kirche Seegefeld“, wofür Ehefrau Gisela Dittmer zuständig war.

Wieder zurück
Nach der Geburt von Tochter Charlotte Dittmer ging es zurück in unsere Region. Der Wanderer zwischen Kindererziehung, Historie, Musik und Sprechrollen wurde von 2002 bis 2011 Programmplaner für Kultur und Politik an der Albert-Einstein-Volkshochschule in Berlin-Schöneberg.
Seit 2011 leitet er die Kreisvolkshochschule Havelland. Dabei lässt den bekennenden Fan von Kurt Tucholsky die Muse nicht los. Davon zeugen Auftritte mit dem Pianisten Johannes Gahl wo Chansons von Friedrich Hollaender bis Georg Kreisler oder Reminiszenzen an „Dada und Satie“ zu hören sind.

Weltweit zu hören
Außerdem sorgt Falkensees Leierkasten-Mann für überregionale Aufmerksamkeit seiner Stadt: Dies geschieht in Form eines wöchentlichen Podcasts, der kostenlos über „https://wrobel.podigee.io“ erlebbar ist.
Den Namen hat die Seite natürlich von Tucholsky, der „Wrobel“ als eines seiner vielen Pseudonyme benutzt hat.

Bücherzelle
Das Eintauchen in die Zeit von vor hundert Jahren ist dem vielseitigen Volkshochschul-Chef übrigens nicht genug: Nun legt er weitere hundert Jahre oder noch mehr drauf.
Unter dem Titel „Die sieben Wittchen“ wirkt er gerade an der „Entgrimmung“ von elf bekannten Märchen mit.
Man kann gespannt sein, welche davon dann zu hören sein werden.
Oder kommen sie in die leuchtend rote britische Telefonzelle, die als „Bücherzelle“ für den Falkenhagener Anger vorgesehen ist? „So etwas gibt es in Falkensee noch nicht. Ich bin gerade dabei, dies unter den Fittichen vom Verein ‚Kunst- und Kulturforum Falkensee’, der von Michaela Ibach geleitet wird, zu initiieren“, verrät Dr. Dittmer.
Übrigens hat er seine Affinität fürs Theater an Tochter Charlotte Dittmer, 19, weitergegeben.
Sie macht nach dem Abitur am Lise-Meitner-Gymnasium in Falkensee in Hamburg eine Ausbildung als Musical-Darstellerin.

Erstellt: 2021