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Ehrenamt im Blick: Zwischen den Generationen vermitteln und verbinden

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Projekt „Wunschgroßeltern“
Helga Jäger
Telefon:0 33 22/23 94 34
E-Mail:wunschgrosseltern@asb-falkensee.org
Foto von Helga Jäger, Projekt „Wunschgroßeltern“, FalkenseeFoto von Helga Jäger, Projekt „Wunschgroßeltern“, Falkensee

Großeltern gesucht

Stand: Juli 2024

„Rentner haben niemals Zeit.“ Diese Aussage einer legendären DDR-Fernsehserie scheint in Falkensee und Umgebung besonders zuzutreffen.

Anders kann sich Helga Jäger die aktuelle Situation nicht erklären. Sie ist die neue ehrenamtliche Koordinatorin vom Projekt „Wunschgroßeltern“ und steht für ihre Aufgabe bereit. Um wirklich loslegen zu können, fehlen ihr allerdings die Senioren. Dieser Mangel hatte 2019 dazu geführt, dass die Initiative, die vom „Arbeiter-Samariter-Bund“ und vom „Lokalen Bündnis für Familie Falkensee“ ins Leben gerufen wurde, eine Unterbrechung fand. Anfang 2024 entschied man sich, unter neuer Leitung einen Neustart bei dem Vermittlungsprojekt zu wagen.
Mit Helga Jäger hat man dafür eine Frau gefunden, die vom „Fach“ ist. Als ehemalige Lehrerin kann sich die sympathische Schönwalderin gut auf unterschiedliche Altersgruppen und Menschen einstellen.

Was sind Wunschgroßeltern?
„Bei ‚Wunschgroßeltern‘ geht es darum, dass zwei Generationen zusammenfinden. Es gibt einige Familien mit Kindern, wo es keine Oma oder Opa gibt oder diese weit weg wohnen. Wir haben Anfragen von Eltern, bei denen beide arbeitsmäßig sehr eingespannt sind oder von Alleinerziehenden, die sich ein wenig Erleichterung bei der Kinderbetreuung im Alltag wünschen. Dabei geht die Altersspanne der Kleinen von drei bis zehn Jahre.
Mit unserem Engagement wollen wir neue Verbindungen schaffen. Schön wäre es, wenn sich die Leihgroßeltern regelmäßig, zum Beispiel einmal in der Woche, um ein Kind kümmern“, beschreibt Helga Jäger. Dabei geht es nicht um Erziehungsmaßnahmen oder Hausaufgabenhilfe. Gewünscht sind ganz alltägliche gemeinsame Beschäftigungen, die Spaß machen, wie basteln, kochen, vorlesen, auf einen Spielplatz gehen oder von der Kita oder Schule abholen. Aber, wie findet man zusammen?

Jagd nach Oma und Opa
„Hier komme ich zum Einsatz. Derzeit haben wir einige Familien auf der Warteliste. Allerdings fehlen uns dazu die Großeltern. Ich bin sehr aktiv, mache Werbung mit Flyern und in den sozialen Medien. Ich komme mit vielen älteren Menschen ins Gespräch. Dabei höre ich immer wieder, dass sie entweder keine Zeit haben, soeben erst in Rente gegangen sind oder lieber verreisen wollen. Ich finde, dass diese Aufgabe eine Bereicherung ist und man nach so einem Tag mit einem Kind die Welt teilweise mit ganz anderen Augen sieht“, beschreibt Helga Jäger ihre Beobachtungen. Dabei kann sie eine Menge eigene Erfahrung einbringen. „Ich bin selbst seit drei Jahren eine aktive und glückliche Leihoma. Einmal in der Woche hole ich meine Kleine, jetzt gerade sechs Jahre, von der Kita ab und wir verbringen einen schönen Nachmittag zusammen. Meine beiden Katzen finden diese Abwechslung hin und wieder ebenfalls toll“, erzählt sie mit leuchtenden Augen und erklärt weiter: „Man kann sich bei uns einfach bewerben. Dazu muss man einen Fragebogen ausfüllen, der allgemeine Auskünfte wie Fitness, Haustiere oder Rauchgewohnheiten umfasst. Ebenso wird ein Führungszeugnis benötigt.“
Helga Jäger prüft die jeweilige Anfrage sehr genau. Wenn alles passt, kann es schon fast losgehen.

Blind Date der Generationen
Dann lädt sie beide Seiten ins Büro in der Ruppiner Straße zum Kennenlernen ein. „Das Projekt läuft unterm Dach des ‚Arbeiter-Samariter-Bundes‘, der mit den Großeltern einen Ehrenamtsvertrag schließt. Ebenso ist man dadurch zum Beispiel bei einem Unfall abgesichert“, klärt Sylvia Dalchow auf, die sich von Seiten des Trägers hier engagiert einbringt.
Nach der ersten Begegnung finden alle weiteren Absprachen nur noch zwischen den Eltern und den Senioren statt. Sollte es mal Probleme mit oder zwischen dem Kind und den Großeltern geben, findet man in Helga Jäger ebenfalls eine gute Zuhörerin. Als langjährige Mitarbeiterin bei der Telefonseelsorge trifft sie immer den richtigen Ton und kann gut vermitteln sowie eine sinnvolle Lösung vorschlagen.
Damit entsteht in Falkensee zwischen den verschiedenen Generationen garantiert viel positive Harmonie, die allen zugutekommt.

Erstellt: 2024